Fachweiterbildung Psychiatrische Pflege
Das Erleben der Menschen mit psychischen Erkrankungen und die Entwicklung von Lebensperspektiven sind Ausgangspunkt und Ziel der Pflege in der Psychiatrie.

Pflegephänomene und Pflegediagnosen machen das Erleben der psychisch erkrankten Menschen sichtbar und fassbar.
Diese pflegerischen Werkzeuge finden sich in der Weiterbildung in komplexen Lernsituationen, in denen der psychisch erkrankte Mensch im Mittelpunkt steht. So werden pflegewissenschaftliche Erkenntnisse zum Erleben des Erkrankten zur Basis des Unterrichts und ermöglichen es den Teilnehmern, eigenverantwortlich und kompetent zu pflegen.
Psychiatrisch Pflegende müssen Beziehungen gestalten, die geprägt sind von Offenheit, Respekt und Wertschätzung. Die Weiterbildung fördert die kommunikative und soziale Kompetenz. Gleichzeitig setzt sie einen Schwerpunkt auf die Reflexion des pflegerischen Alltags und die Entwicklung einer begründeten Haltung im Berufsfeld der psychiatrischen Pflege.
Die Fachweiterbildung (FWB) psychiatrische Pflege erfolgt gemäß der Weiterbildungs- und Prüfungsverordnung für Pflegeberufe (WBVO-Pflege-NRW) vom 15. Dezember 2009 als zweijähriger berufsbegleitender Lehrgang.
In §32 werden das Weiterbildungsziel und die zur Berufsausübung notwendigen Kompetenzen beschrieben:
„Die Weiterbildung soll entsprechend dem allgemein anerkannten Stand pflegewissenschaftlicher, medizinischer und weiterer bezugswissenschaftlicher Erkenntnisse fachliche, personale, soziale und methodische Kompetenzen zur eigenverantwortlichen Pflege von Menschen mit psychischen Erkrankungen und psychosozialen Problemlagen in unterschiedlichen Handlungsfeldern vermitteln, deren Gesundheit aktuell und potentiell lebensbedrohlich beeinträchtigt ist. Dabei sind die Selbstständigkeit und die Selbstbestimmung der Menschen ebenso zu berücksichtigen wie ihre familiären, sozialen und kulturellen Bezüge.
Die Weiterbildung soll die beruflichen Handlungskompetenzen der Teilnehmenden insbesondere für folgende Aufgabenbereiche erweitern:
1. Fallsteuerung im Sinne von Bezugspflege und Case Management,
2. Professionelles Handeln in komplexen Pflegesituationen,
3. Prozesssteuerung,
4. Steuerung des eigenen Lernens.“
In Anlage 1 der WBVO-Pflege-NRW sind die zu absolvierenden Module, die jeweiligen Stundenumfänge, die konkret zu erwerbenden Kompetenzen und beispielhafte Inhalte aufgeführt. Jedes Modul schließt mit einer Prüfungsleistung ab.
Aus dieser Vorgabe hat die Weiterbildungsstätte ein Curriculum zur Umsetzung der theoretischen und praktischen Weiterbildungsanteile entwickelt.
Die theoretischen Anteile der FWB sind in 10 Theorieblöcken über jeweils 2 Wochen organisiert. In diesen Phasen werden u.a. die folgenden Lernsituationen bearbeitet:
- Pflegerische Beziehungen professionell gestalten
- In pflegerischen Beziehungen professionell kommunizieren
- In der Gemeindepsychiatrie verantwortlich präventiv und rehabilitativ pflegerisch mitarbeiten
- Menschen in psychiatrischen Krisen und Notfallsituationen pflegerisch versorgen
- Akut erkrankte Menschen im psychiatrischen Alltag pflegerisch versorgen
- Chronisch psychisch kranke Menschen pflegerisch versorgen (am Beispiel abhängigkeits- und an Schizophrenie erkrankter Menschen)
- Gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen pflegerisch versorgen (am Beispiel Menschen mit Demenz)
- Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen in der letzten Lebensphase begleiten
- Menschen aller Altersgruppen mit affektiven Störungen pflegerisch versorgen
- Menschen aller Altersgruppen mit einer akuten Schizophrenie pflegerisch versorgen
- Menschen aller Altersgruppen mit neurotischen, Persönlichkeits- und Essstörungen pflegerisch versorgen
- Supervision für die persönliche Reflexion des Pflegealltags nutzen
- Ein Projekt planen, durchführen, präsentieren und beurteilen
- Mitarbeiter führen
- Mitarbeiter und Auszubildende anleiten
- Eigene Lernwege gestalten/ mit Medien arbeiten
- Eigene Lernwege evaluieren
In der curricularen Aufbereitung sind die Wahlpflichtmodule der Weiterbildung mit den Schwerpunkten Allgemeinpsychiatrie und Gerontopsychiatrie enthalten.
Nach § 35 der WBVO-Pflege-NRW umfasst die praktische Weiterbildung mindestens 1200 Stunden à 60 Minuten. Insgesamt sind 4 Praxiseinsätze á 160 Stunden in den unterschiedlichen Versorgungssettings und ein 560 Stunden umfassender projektbezogener Praxiseinsatz im entsendenden Arbeitsfeld zu absolvieren.
Die Teilnehmenden organisieren sich die geforderten Praxiseinsätze, in Absprache mit dem entsendenden Arbeitgeber und dem individuellen Arbeitsbereich, selbstständig. Soweit es möglich ist, sollten die Praxiseinsätze in der entsendenden Einrichtung stattfinden. Praxiseinsätze außerhalb der entsendenden Einrichtung müssen mit dem persönlichen Arbeitgeber geklärt werden.
Abgeschlossene Berufsausbildung
- in der Gesundheits- und Krankenpflege,
- in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege,
- in der Altenpflege oder
- als Pflegefachmann/ -fachfrau nach dem PflBG
Einzureichende Bewerbungsunterlagen
- Kopien der Urkunde und des Zeugnisses der Grundausbildung
- Bewerbungsschreiben
- Lebenslauf
- Lichtbild
Die Weiterbildungskosten betragen 6.980,00 Euro.
Kurs WBpsyP 23-11-L bitte klicken Sie hier.
1. Block | 06.11.2023 – 10.11.2023 13.11.2023 – 17.11.2023 |
2. Block | 11.12.2023 - 15.12.2023 18.12.2023 – 22.12.2023 |
3. Block | 29.01.2024 – 02.02.2024 05.02.2024 – 09.02.2024 |
4. Block | 08.04.2024 – 12.04.2024 15.04.2024 – 19.04.2024 |
5. Block | 24.06.2024 – 28.06.2024 01.07.2024 – 05.07.2024 |
6. Block | 09.09.2024 – 13.09.2024 16.09.2024 – 20.09.2024 |
7. Block | 04.11.2024 – 08.11.2024 11.11.2024 – 15.11.2024 |
8. Block | 06.01.2025 – 10.01.2025 13.01.2025 – 17.01.2025 |
9. Block | 03.03.2025 – 07.03.2025 10.03.2025 – 14.03.2025 |
10. Block | 02.06.2025 – 06.06.2025 10.06.2025 – 13.06.2025 |
Abschlussprüfung | 23.09.2025 -24.09.2025 |
Download Zeitplan des Kurses ZfG WBPsyP_23L (2023-2025) (bitte klicken Sie hier).
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Einzureichende Bewerbungsunterlagen
- Kopien der Urkunde und des Zeugnisses der Grundausbildung
- Bewerbungsschreiben
- Lebenslauf
- Lichtbild